Das Generationenhaus Heslach wurde im August 2001 als viertes Haus der Rudolf Schmid und Hermann Schmid Stiftung eingeweiht. Es besteht aus einem denkmalgeschützten Altbau und einem Neubau. Nachdem die ursprünglich vorgesehene Bebauung mit einem Supermarkt und Wohnungen durch eine Insolvenz des Investors scheiterte, hatten die Architekten die schwierige Aufgabe, nunmehr ein Generationenhaus - für das es bis dato kein Vorbild gab - zu planen. Ein wahrlich schwierige Aufgabe, die dann sehr gut gelöst wurde. Die Bewohner und Nutzer sind junge und alte Pflegebedürftige im Pflegezentrum, Eltern und Kinder im Familienzentrum, Heslacher Bürger aller Kulturen im Gebrüder Schmid Zentrum, Frauen der Wohninitiative WABE e.V. und die Dienstleister des gewerblichen Bereichs im vorderen Gebäudeteil des Generationenhauses.
Die Idee sieht vor, dass sich in diesem Haus Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Eltern, Senioren, Behinderte, Nichtbehinderte und Menschen unterschiedlicher Herkunft begegnen sowie voneinander und miteinander lernen. Das Café Nachbarschaft im Foyer, das vom Gebrüder Schmid Zentrum betrieben wird, ist eine der vielen Begegnungsmöglichkeiten für Anwohner, Bewohner und Besucher, um ungezwungen miteinander ins Gespräch zu kommen. Aber auch auf dem Gang, im Fahrstuhl gibt es genügend Räume für die zufällige, alltägliche Begegnung. Gezielt kommen die Menschen bei den vielen gemeinsamen Veranstaltungen im Rudolf Schmid Saal und Garten zusammen.
Die Bereiche könnten verschiedener nicht sein - doch genau das erfüllt den Zweck: Menschen zusammenzubringen, die sich sonst nicht begegnen würden.
Preis der Stiftung "Lebendige Stadt"
2004 wurde das Konzept des Generationenhauses Heslach mit dem Stiftungspreis der gemeinnützigen Stiftung "Lebendige Stadt" ausgezeichnet. Das von den Stuttgarter Architekten Kai Haag, Sebastian Haffner und Tilmann Stroheker errichtete Haus wurde unter 114 eingereichten Bewerbungen einstimmig ausgewählt. "Nach Auffassung der Jury ist das Generationenhaus Heslach ein Musterbeispiel dafür, wie die wichtigsten aktuellen Anforderungen an innerstädtisches Wohnen unter einen Dach erfüllt werden können. Auch architektonisch sei das Zusammenleben der verschiedenen Generationen in unterschiedlichen Lebenssituationen vorbildlich, lobte die Jury. Alte, nicht mehr genutzte Industriebauten wurden mit attraktiven Neubauten kombiniert und in das städtische Umfeld integriert." (BauNetz)
Baujahr: 2001
Architekten: Büro Drei Architekten - Kai Haag, Sebastian Haffner
und Tilmann Stroheker