Edgar Kurz

Sibel Çakmakoğlus

 

Edgar Kurz

Muhittin Kemal

Sibel Çakmakoğlus

Schon von Kindesbeinen an gilt Sibel Çakmakoğlus Leidenschaft dem Malen und Zeichnen, und besonders dem Lesen. Was in anderen Familien normal zu sein scheint, macht sie in ihrer eigenen, einer türkischen Arbeiterfamilie, zu einem Exoten. Bis sie mit ungefähr zwölf Jahren entdeckt, dass ihre eigentliche Leidenschaft die Musik ist; insbesondere die türkische Musik. Mit 14 Jahren tritt sie dem Verein für Klassische Türkische Musik e.V. in Pforzheim - ehemals Dergâh - unter der musikalischen Leitung des aus Istanbul stammenden Komponisten und Ud-Virtuosen İsmet Alpaslan bei, wo ihr Talent für Klassische Türkische Musik entdeckt und gefördert wird. 1997 beginnt Sibel ihr Studium der Kunstgeschichte an der Universität Karlsruhe, nimmt im selben Jahr an einem ursprünglich nur in der Türkei veranstalteten Gesangswettbewerb des Staatlichen Rundfunk-und Fernsehsenders TRT in Köln teil und erreicht von allen Teilnehmern aus Deutschland, Frankreich, Österreich, Dänemark und den Benelux-Ländern den 1. Platz in der Kategorie Türkische Kunstmusik. Seit 1999 tritt sie im Chor und als Solistin im Verein für Klassische Türkische Musik Pforzheim e.V auf und wird von Dr. Dahi Gözüm, dem aktuellen musikalischen Leiter, in Repertoirelehre unterrichtet. Seit 2009 ist sie Mitglied des Ensembles für Türkische Musik in Stuttgart, welches bis 2011 der Deutsch-Türkischen Gesellschaft Stuttgart angehört, und erhält bis 2012 Meşkunterricht (Einzelunterricht) von Mustafa Doğan Dikmen , Dozent an verschiedenen Konservatorien in der Türkei und Solist diverser Ensembles wie Sarband. Unter seiner Leitung tritt sie in mehreren Konzerten in der Liederhalle, dem Theaterhaus in Stuttgart und in Bregenz sowohl als Teil des Chores als auch als Solistin auf und erntet nicht nur Beifall vom Publikum, sondern auch von den Instrumentalisten wie dem türkischen Cello-Virtuosen Uğur Işık. Sibel macht die Musik zwar nicht zur Profession, investiert dennoch Hingabe und Emotion in jedes Werk und jedes Lied, so dass ihre Stimme den Zuhörer einfängt und eins mit dem Thema werden lässt.

 

Muhittin Kemal

Mit fünf Jahren begegnet der in Karlsruhe geborene Muhittin Kemal Temel der Musik. Unter der Aufsicht des Komponisten und Lautenspielers Ismet Alpaslan erlernt er die Grundkenntnisse der klassisch türkischen Musik, in Gesang und Theorie. Auf der Violine sammelt der Neunjährige seine ersten Erfahrungen mit einem Instrument. Der in diesen Jahren von Ismet Alpaslan gegründete Chor formt sein musikalisches Verständnis. In diesem Chor ist er bis heute ehrenamtlich tätig.

1992 beginnt er die Kanun (türkische Harfe) zu spielen und wird von Eyüp Firat in die Grundlagen dieses Instrumentes eingeführt. Weitere Feinheiten der Kanun erlernt der Jungkünstler in der Zusammenarbeit  mit Göksel Baktagir.

2007 nimmt er an Workshops auf Kreta zunächst als Student von Göksel Baktagir teil und unterrichtet später als Gastdozent. Auf Kreta arbeitet der Künstler mit Größen der Weltmusik-Szene, wie Ross Daly, Kelly Thoma, Sokrates Sinopolou und Zohar Fresco zusammen. Dabei erweitert Muhittin Kemal seinen Horizont in Spieltechnik und Musikalität.

2008 gründet er mit regionalen Künstlern die Orientalische Musikakademie in Mannheim. Als Meilenstein legt er als Dozent die Grundlagen für die musikalische Bildung in Kanunspiel, Musiktheorie und Gesang in Deutschland. In diesem Rahmen wirkt er zusammen mit virtuosen Künstlern wie Derya Türkan und Murat Aydemir in verschiedenen Projekten mit. Seit der Europaprämiere von „Seyahatname“ (das Reisebuch von Evliya Celebi) formt er zusammen mit Bora Uymaz gemeinsam das Akademie Gesangsensemble. Als Ausdruck seiner musikalischen Erweiterung könnte man „LebiDerya“ bezeichnen. Das Oriental Jazz Ensemble schlägt Brücken zwischen den Traditionen türkischer Musik und Jazz.

In der Oper „Gegen die Wand“, nach dem gleichnamigen Film von Fatih Akin, wirkt er als Kanunspieler unter der Leitung von Bernhardt Epstein in der ersten deutsch türkischen Oper an der Staatsoper Stuttgart mit.

In Tango Ala Turka verschmilzt seine Leidenschaft für lateinamerikanische Rhythmen mit  türkischer Lyrik und Musik. Zusammen mit Künstlern wie den berühmten Komponisten Cengiz Onural und spannt Muhittin Kemal musikalische Bögen zwischen verschiedenen Kulturen.

2012 erschien sein Debütalbum namens „Emotion´s“, dessen Releasekonzert mit allen Protagonisten in Mannheim stattgefunden hat. Um sein fundiertes Wissen der klassisch türkischen Musik mit der europäischen Harmonie- und Musiklehre zu vertiefen studiert er seit 2012 an der Goethe Universität Frankfurt Musikwissenschaft und arbeitet an seinem Buch „Einführung in die türkische Makamtheorie“.

 

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